Kurzfristig entwickeln, langfristig konzipieren?
Analyse und Design bei agilem Vorgehen
Eine Vielzahl von Projekten wurde in den letzten Jahren mit agilen Techniken durchgeführt. Diese
zeichnen sich durch kurze Zyklen aus, in denen Anforderungen aufgenommen und umgesetzt
werden. Die Meinungen sind geteilt, ob hierdurch übergreifende Konzepte, etwa Modelle von
Geschäftsprozessen, Komponenten, Benutzerinteraktionen und Architekturen überflüssig werden
oder weiterhin von Nutzen sind. Die Einbindung längerfristiger konzeptioneller Tätigkeiten in den
agilen Ablauf ist jedenfalls nicht selbstverständlich.
Gemäß unserem Motto "Software Engineering live" wollen wir uns diesem Thema durch Austausch
von Erfahrungen aus Praxisprojekten nähern. Hierzu sind Berichte etwa unter folgenden Blickwinkeln
erwünscht:
- Welche Art von Konzepten in welchem Umfang wurde bei agilen Projekten erstellt?
- Haben sich durch fehlende Konzepte im späteren Verlauf Nachteile ergeben, welche waren das und wie wurde damit umgegangen?
- Welche Art und welcher Umfang von Konzepten wird aus der bisherigen Erfahrung künftig für hilfreich oder gar notwendig gehalten?
- In welchem Umfang waren Refaktorisierungen durchführbar, wie hat man größere Refaktorisierungen, etwa Technologie- oder Architekturwechsel geschafft?
- Wie vollzog sich die Einbindung konzeptioneller Tätigkeiten in den agilen Ablauf? Wer machte die Konzepte, wie wurden sie in den Releasezyklus eingebunden?
- Wie gestaltet sich das Zusammenspiel mit Architekturmanagement oder IT-Strategie?
- Reicht die bei agilem Vorgehen entstandene Dokumentation aus, um eine Anwendung von einem Entwicklungs- an ein Wartungsteam (etwa bei externer Entwicklung) zu übergeben?
- Unter "Konzepten" verstehen wir hier alle Arten von Dokumenten, die den Horizont eines Releasezyklus (also einzelner Stories, Use Cases o.ä.) übersteigen.
Um die Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten der Konzeption einschätzen zu können, sollen die Beiträge auch
- die agilen Aspekte des durchgeführten Projekts,
- Größe und Dauer sowie
- die Beziehung zwischen Auftraggeber (Projektträger) und Projektleitung bzw. Art des Projekts (inhouse, extern oder gemischt)
darstellen.
15. 4. 2012 | Einreichung von Beiträgen im Umfang von 5 bis 15 Seiten anworkshop2012@se-live.org Hierfür müssen die LNI-Formatvorlagen der GI (Word oder LaTeX) verwendet werden: http://www.gi.de/service/publikationen/lni/ |
30. 5. 2012 | Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung der Beiträge. |
22. 6. 2012 | Ablieferung der ggf. überarbeiteten Beiträge in publikationsreifer Form. |
30. 6. 2012 | Anmeldung mindestens eines Autors pro akzeptiertem Beitrag zur Konferenz. |
Die Konferenzsprache ist deutsch oder englisch. Zusätzlich benötigen wir zu jedem angenommenen Beitrag eine einseitige pdf-Datei mit Titel, Autoren und Abstract. Die Dokumente werden sowohl per USB-Stick an die Konferenzteilnehmer verteilt als auch online über die Konferenz-Webseiten öffentlich verfügbar sein. Stellen Sie daher bitte sicher, dass das Urheberrecht an sämtlichem eingereichten Material bei den Autoren liegt.
Der Workshop wird am Donnerstag, den 20. September 2012 von 9 Uhr bis 12 Uhr 30 durchgeführt.
Martin Grundmann, Erwin Thurner – Nokia Siemens Networks, München: Systemanalyse in einem Scrum-Projekt
Christian Kraemer, Bernhard Tausch – TNG Technology Consulting GmbH, Thomas Matzner – Berater für Systemanalyse: Systemanalyse in einem Scrum-Projekt
Diskussion: "Agiles Vorgehen und langfristiges Denken - Widerspruch oder konstruktives Miteinander?" - Moderation: Dr. Friederike Nickl, Swiss Life AG
Zu den Veranstaltern
Der Workshop ist eine Veranstaltung des Netzwerks „Software Engineering Live“ (SEL)
(http://www.se-live.org).
Das Netzwerk SEL wird getragen vom Arbeitskreis AK-SEL der GI/GChACM-Regionalgruppe München, dem German Chapter of the ACM und den Forschungsgruppen „Quality Engineering“ und „Large Scale System Development“ der Universität Innsbruck.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Arbeitskreises und der Workshopreihe „Software Engineering Live“ ist die Diskussion und der Erfahrungstausch zwischen Software-Architekten und Methodenverantwortlichen über den Einsatz von Techniken und Methoden des Software Engineering zur Beherrschbarkeit der Komplexität bei der Entwicklung und Evolution großer ITSysteme.
Vorgeschichte und Ziel des Workshops
Das Netzwerk veranstaltet neben regelmäßigen lokalen Vortrags- und Diskussionabenden größere Veranstaltungen im Abstand von ein bis zwei Jahren seit 2001, bislang stets in Süddeutschland oder Österreich. Zu diesen erscheinen zwischen 35 und 70 Teilnehmer. Ein Workshop im Rahmen einer GIJahrestagung wurde zuletzt im Jahr 2008 angeboten.
Ziel des Workshops auf der Informatik 2012 ist neben dem inhaltlichen Austausch die regionale Ausweitung des Netzwerks. Gerne leistet das Leitungsgremium von SE live Unterstützung bei der Gründung ähnlicher Netzwerke in anderen Regionen.
Ruth Breu, Universität Innsbruck
Wolfgang Glock, MGM Technology Partners
Thomas Matzner, Berater für Systemanalyse (Vorsitz)
Gerhard Müller, TNG Technology Consulting
Friederike Nickl, Swiss Life
Oliver Wiegert, iteratec