DONNERSTAG, 11.05.2017
SESSION 1:(Ruth Breu) Projektmanagement und Requirements
14:15-14:45Jens Coldewey, improuv GmbH
Projektdämmerung - Warum uns Projekte in die Irre führen
Der größte Teil der Software Entwicklung wird heute in Projekten organisiert. Obwohl diese Organisationsform gut zu gängigen Verfahren der Auftragsvergabe passt und breites Wissen über Projektmanagement verfügbar ist, führt dieses Paradigma immer wieder zu typischen Problemen und in letzter Konsequenz zu massiven wirtschaftlichen Schäden. In diesem Vortrag wird diese These aus der Spieletheorie untermauert und an Beispielen aus verschiedenen Branchen Alternativen aufgezeigt. Die gute Nachricht vorab: Sie müssen nicht vergessen, was Sie über Projektmanagement gelernt haben.
14:45-15:15Mathias Böni, msg systems ag
Kanban in Festpreisprojekten - die Nebelkerze 2.0?
Festpreisprojekte werden im agilen Umfeld - vorsichtig formuliert - sehr kritisch und mit agilen Methoden als nicht kompatibel etrachtet. Gerade bei großen Vorhaben mit externer Vergabe sind sie jedoch die gängige Praxis. Was passiert, wenn man diese scheinbar unvereinbaren Welten zusammenbringt? Ist das nicht einfach nur Augenwischerei, um ein "bisschen auf agil zu machen"? Anhand der Erfahrungen bei der Einführung von Kanban in ein reales Großprojekt mit klassischem Vorgehen im öffentlichen Umfeld sollen Antworten auf diese Fragen gegeben werden.
15:15-15:45Dominik Häußer, SOPHIST GmbH
Requirements Engineering - aus der Praxis von klassisch bis agil
In einer Welt zwischen agilem und klassischem RE bleiben bewährte Werkzeuge nach wie vor aktuell. Bei der Ermittlung und Analyse von Anforderungen kann der zeitgemäße Analytiker nicht auf bewährte Methoden verzichten. Durch die konsequente Anwendung von Satzschablonen, dem SOPHIST-REgelwerk, Essenzbildung und einfacher Modellierung (z.B. UML) wird die Analyse erleichtert und Klarheit über Anforderungen geschaffen. In diesem interaktiven Vortrag werden bewährte Vorgehensweisen der SOPHISTen skizziert. Die Teilnehmer bekommen die Möglichkeit die genannten Methoden anhand von kleinen Beispielen live mit zu analysieren. Dabei sind anschließende Diskussionen ausdrücklich erwünscht.
SESSION 2:(Thomas Matzner) Systemablösung und Migration
17:00-17:30Oliver Widder, iteratec Hamburg; Dr. Maik Wurdel, EOS Technology Solutions
Architektur und Visualisierung: Ablösung oder Weiterentwicklung eines Legacy-Systems?
Wie sieht es in einem Legacy-System aus? Besitzt das System eine fachliche Architektur und folgt der Code dieser Architektur? Der oder die IT-Architekten berichten, wie mit Hilfe einer Grafendatenbank, statischer Codeanalyse und Visualisierung über D3.js ein großes, gewachsenes System analysiert wurde.
17:30-18:00Michael Karneim, Sanacorp Pharmahandel GmbH
Fokuswechsel in der Softwareentwicklung - "Testcode ist wichtiger als Produktivcode"
Dass Software vor Inbetriebnahme ausgiebig getestet werden sollte, ist unumstritten. Die Frage, ob Entwickler sie auch testgetrieben anfertigen sollten (Test-driven Development, TDD) löst hingegen oft kontroverse Diskussionen aus. Die Vorteile werden selten erkannt und noch seltener realisiert. Nicht wenige machen die Erfahrung, dass Testcode mit der Zeit degeneriert, unleserlich wird und schwer und aufwändig zu pflegen ist. Im schlimmsten Fall schaltet man die Tests einfach wieder ab und erledigt die Entwicklung wieder auf die klassische Art. Es gibt aber Entwickler, die testgetriebene Softwareentwicklung erfolgreich einsetzen. Dieser Vortrag soll zeigen, was diese Gruppe anders macht. Im Wesentlichen liegt der Unterschied darin, den Fokus anstatt auf den Produktivcode auf den Testcode zu legen – mit allen Konsequenzen. Das Produkt selbst entsteht quasi nebenbei. Es wird ein in der Praxis erprobtes Vorgehen der testgetriebenen Softwareentwicklung vorgestellt, das die genannten Probleme vermeidet und es ermöglicht, ohne großen Aufwand gut lesbare und robuste Tests zu schreiben, welche die Lebenszeit der Implementierung um ein Vielfaches überschreiten und die Qualität des Produkts nachhaltig sichern.
FREITAG, 12.05.2017
SESSION 3:(Friederike Nickl) Architektur und Agilität
09:00-09:30Gerhard Müller, TNG Technology Consulting GmbH
Agile Architektur - Wie viel Stabilität verträgt Agilität?
Die Welt dreht sich immer schneller. Wie selbstverständlich leben wir agil mit Scrum, Kanban, Continuous Integration/Deployment und DevOps, bauen Prototypen, MVPs und probieren neue Technologien. Trotzdem brauchen wir Strukturen und Vorgehensweisen, die fundamentaler sind, die zukunftsfähig sind. Erhält im rasanten Alltag unserer Systeme und Produkte die Software-Architektur die notwendige Aufmerksamkeit? Testen wir sie, so wie wir heute (zum Glück fast selbstverständlich) Unit Tests schreiben? Wie dokumentieren wir sie? Wie erhalten wir sie? Was sind organisatorische Rahmenbedingungen? Was müssen wir tun, damit wir noch Herr unserer Architektur bleiben? Der Vortrag beleuchtet dieses Spannungsfeld und reflektiert entsprechende Erfahrungen.
09:30-10:00Elmar Jürgens, CQSE GmbH
Was verraten moderne Analysen über Wechselwirkungen zwischen Architektur und Organisation? Fallbeispiele aus 10 Jahren Praxiseinsatz.
Passen Architektur einer Anwendung und Kommunikationsstrukturen ihres Entwicklungsteams nicht zueinander, kann das auf beiden Seiten zu Problemen führen. Sowohl die Architektur, als auch die Teamorganisation entwickeln sich jedoch - oft unabhängig voneinander - weiter. Wie können wir rechtzeitig merken wenn Probleme auftreten, um früh reagieren zu können? Im Vortrag stelle ich moderne Analysetechniken vor, die uns hierbei unterstützen. Spezielle Code- und Architekturanalysen zeigen Probleme in der Anwendung auf, die ihre Ursachen auf Team-Ebene haben. Team-Analysen auf Versionshistoriendaten zeigen Änderungen im Team rechtzeitig auf, die sich negativ auf Code und Architektur auswirken können. Ich stelle im Vortrag sowohl die Analysen, als auch Fallstudien aus 10 Jahren Praxiseinsatz vor. Dabei gehe ich auf Beispiele aus kommerzieller Software und Open-Source Systemen ein.
SESSION 4:(Oliver Wiegert) Neue Softwarearchitekturen
11:00-11:30Adam Bien, Freelancer (adam-bien.com)
Pragmatische Architekturen mit Microservices
In diesem Vortrag möchte ich Rezepte für den produktiven Einsatz von Microservices in "Enterprise" Projekten vorstellen. Von Team Bildung und Architektur, über die Implementierung bis zum Deployment. Fragen sind jederzeit willkommen!
11:30-12:00Wolfgang Glock, Stadt München
Smart City - ICT als integrierende Infrastruktur
Digitale Transformation ist in aktuell aller Munde und Smart City eine Ausprägung dieses Megatrends mit dem Städte oder Regionen weltweit das Leben der Bewohner zu verbessern. ICT spielt dabei eine besondere Rolle, da sie zum einen wichtiger Teil der kommunalen Infrastruktur ist. IT erlaubt es smarten Lösungen zum besseren Umgang mit der Umwelt, Energie oder Mobilität zu schaffen und die Stadt attraktiv und als Wirtschaftsstandort zu stärken. Am Beispiel des EU-Projekts "Smarter Together" in dem München, Lyon und Wien an der Smart City arbeiten soll die wichtige, aber nicht alleinige Rolle der IT gezeigt werden.
SESSION 5:(Wolfgang Glock) DevOps
14:00-14:30Benjamin Pfänder, Robert Seedorf, iteratec Hamburg
Continuous Secure Delivery – Schwachstellen schneller entdecken
Die aktuelle Tagespresse hält uns regelmäßig vor Augen, wie massiv und breit Anwendungen und IT unter Beschuss genommen werden. Sicherheitslücken und Datenleaks können hierbei sogar existenzbedrohende Ausmaße annehmen. Umso wichtiger ist es, sich konsequent und intensiv dieser ansteigenden Bedrohung und Herausforderung zu stellen. Doch noch immer kommt Security in vielen Anwendungen gerade im Entwicklungsprozess zu kurz. Zumeist werden erst kurz vor dem Release oder post mortem Sicherheitsanalysen stichprobenartig durchgeführt und Gegenmaßnahmen ergriffen. Es ist an der Zeit, die Softwareentwicklung und das eigene IT Portfolio durch automatisierte und kontinuierliche Sicherheitstests zu komplettieren. In diesem Vortrag betrachten wir eine einfache Methode, um automatisiert innerhalb des CI-Prozesses Sicherheitslücken zu erkennen und sofort an das Team zurückzuspielen. Hierfür bieten Technologien wie Open Source Security Scanner, Docker und Jenkins die Grundlage.
14:30-15:00Matthias Farwick, Thomas Trojer, Txture GmbH
Back to the Future - Mit der Enterprise Architecture-Zeitmaschine die Vergangenheit verstehen und die Zukunft gestalten
Nur wer Vergangenheit und Gegenwart versteht, kann die Zukunft erfolgreich gestalten. In diesem Talk präsentieren wir neueste Forschungsergebnisse in den Bereichen Driftmanagement und Architekturplanung, zeigen Use Cases aus der Praxis und eine zukunftsweisende Werkzeugunterstützung.
KANBAN-WORKSHOP:(limitiert auf 24 TeilnehmerInnen)
16:00-18:00Jens Coldewey, improuv GmbH
Kanban-Workshop
Kanban ist deutlich mehr, als sich nur ein Board an die Wand zu schrauben oder sein Ticket-System auf die "Kanban Ansicht" umzuschalten. In dieser zweistündigen Simulation beschäftigen wir uns intensiv mit den Grundkonzepten von Kanban wie Flow und Ende-zu-Ende Pull-Systemen und deren Einsatzmöglichkeiten auf allen Skalierungsebenen. Der Workshop ist auf 24 Teilnehmer begrenzt. Bitte kreuzen Sie Ihr Interesse bei der Registrierung an, die ersten 24 Interessenten erhalten eine Bestätigung.